Sind moderne Kreuzzüge unterwegs?
DIESER ARTIKEL IST EINE REAKTION AUF EINEN ARTIKEL VON JIM WAGNER, ERSCHIENEN IN DER KAMPFKUNST 12/2005 DIESER ARTIKEL WURDE GEDRUCKT IN DER KAMPFKUNST 02/2006
Soll Kampfsport oder Kampfkunst politisch oder parteiisch sein?
Müssen wir Menschen die einen anderen Glauben haben oder etwas anderes ihren Glauben nennen, verurteilen???
Nur weil einige im Namen dieses Glaubens morden und Leute terrorisieren?
Findet man radikale Fundamentalisten nur bei Moslems oder gab und gibt es sie auch bei Christen, Juden und anderen Religionen? Sind Fundamentalisten überhaupt Vertreter irgendeines Glaubens oder benutzen sie die Namen der Religionen nur für ihre Schandtaten?
Ich schreibe diesen Artikel nicht um eine Religion zu verteidigen, da ich mich eigentlich zu keiner von diesen Religionen bekenne.
Ich habe meine eigene Weltanschauung und meinen eigenen Glauben, der mir sagt:
1. Tue gutes und erwarte nichts
2. Sprich gutes
3. Denke gutes
Nach der Revolution in meiner Heimat, dem Iran, waren wir alle sehr wissensdurstig. Da wir eine Islamische Revolution hatten, wollte ich wissen was die Religionen sagen und wollen. In dieser Zeit habe ich sehr viel über die 3 großen Religionen gelesen, nicht nur ein Buch sondern fünf Jahre lang, alle erdenklichen Bücher von den verschiedensten Autoren und deren Interpretationen.
Wegen den Machtspielen nach der Revolution hatten wir 3 Jahre lang jeden Tag Massenschlägereien auf der Straße. Zwei Jahre lang war ich als Angehöriger einer Spezialeinheit in einem sinnlosen Krieg in dem über 2 Millionen Menschen (Einzelschicksale) gestorben sind. Viele meiner Freunde und Kameraden sind in diesem Krieg auf bestialische Art und Weise ums Leben gekommen.
Also meine Herren, Sie brauchen mir nichts über Kriege, Religionen, Schlägereien oder Anarchie zu erzählen; ich bin praktisch hinein geboren und habe in ihr gelebt!
Nach meiner aktiven Militärzeit bin ich nach Deutschland gekommen, da ich die Lügen die im Namen der Religion gesagt und getan wurden nicht mehr ertragen konnte.
Es hat zwischen fast 15 Jahre gedauert bis ich andere Menschen wieder als Menschen akzeptieren konnte. Als Menschen, die freundlich, lieb, intelligent und hilfsbereit sein können und nicht als Wesen die man aufgrund ihres Glaubens, ihrer Hautfarbe oder Staatsangehörigkeit verurteilen, schlagen, demütigen und töten muss.
Durch meine Erfahrungen und Forschungen weiß ich, dass der Mensch, egal was für einen Glauben er hat, sobald er in die Enge getrieben wird zum Tier wird. Zu einem Tier, dass für andere Menschen nichts mehr übrig hat.
Also Bitte meine Herren, treiben Sie nicht mit Ihrem Sätzen, Ihren Taten, Ihren Lügen die Menschen in die Enge! Verurteilen Sie nicht die Menschen wegen Ihres Glaubens!
Ich weis das alle Religionen, dieselben Sachen für die Menschen wollen. Die Propheten oder wie man sie nennen mag, wollten alle das Beste für die Menschen. Auch wenn sie es in einer anderen Sprachen sagten, so sind doch von einer Quelle.
In keiner der 3 Hauptbücher dieser Religionen wird das morden und Töten anderer Menschen propagandiert.
Bitte, wenn du von etwas keine Ahnung hast, sollst Du auch nicht davon reden! Nutze nicht die Gunst der Stunde um mehr verdienen, wenn der Preis dafür ist, dass Du anderen Menschen sehr weh tust und sie in die ENGE treibst!
Du wirst kein besserer Straßenkämpfer oder Krieger wenn Du 1,3 Milliarden Menschen aufgrund ihres Glaubens Terroristen nennst. Wie der legendäre Bruce Lee sagte, sollen wir als Kampfsportler und Kampfkünstler durch unsere Aktivitäten aufmerksam sein und unsere eigenen Wahrheiten entwickeln.
Wir sollten uns nicht wie Politiker verhalten und für ein paar Euro (oder Dollar!) Menschen die anders denken oder aussehen, vorurteilen und verkaufen.
Wir als Sportler überhaupt, müssen Vorbilder sein und zwar im Guten, nicht im Schlechten.
Lasst uns gegen Gewalt, Mord und Terror – egal aus welcher Richtung und in welchem Namen – kämpfen!
Lasst uns nicht nur Symptome, sondern die Ursachen bekämpfen!
Lasst uns Global denken!
Unsere Welt ist im 21. Jahrhundert zu einem Dorf geworden in dem alle Menschen zusammen gehören, da ihre Schicksale untrennbar miteinander verknüpft sind.